Aktuelles
American College of Sports Medicine - ACSM 2024
Unsere AG war im Mai beim diesjährigen Annual Meeting des American College of Sport Medicine (ACSM) in Boston vertreten.
Multimove Aquatic Therapy During Inpatient Rehabilitation Improves Functional and Clinical Outcomes in Chronic Low Back Pain Patients
Author Block: Lutz Schega1, Martin Behrens2, Robert Bielitzki1, Kerstin Rohkohl3, Ivonne Rudolph3, Katharina Meiler4, Jörg Franke4. 1Otto-von-Guericke University Magdeburg, Magdeburg, Germany. 2University of Applied Sciences for Sport and Management Potsdam, Potsdam, Germany. 3Waldburg-Zeil Kliniken, Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen, Schönebeck, Germany. 4 Klinikum Magdeburg, Magdeburg, Germany.
Abstract:
Chronic low back pain (CLBP) is one of the most common causes of disability and often associated with impaired physical and cognitive functioning. Due to its multifactorial aspects, multimodal interventions are recommended. MultiMove combines motor-cognitive with dance and strengthening exercises and has been shown to improve functional and clinical outcomes in CLBP patients during inpatient rehabilitation. However, since CLBP patients are unable to perform the MultiMove program due to limited mobility, the medium water might provide a safe and comfortable environment for CLBP patients due to e.g., buoyancy and hydrostatic pressure. PURPOSE: The study aimed to investigate the effects of an additional multimodal aquatic therapy intervention compared to standard program alone during 3-week inpatient rehabilitation. METHODS: Forty-eight CLBP patients (≥50 years) performed either a 3-week standard rehabilitation program (control group, CG) or an additional multimodal aquatic therapy (intervention group, IG) for 30min, 5 times/week. Before and after, patients’ physical function, trunk flexibility, clinical outcomes, single and dual task gait performance, executive functioning, and psychosocial aspects were assessed. RESULTS: Thirty-four patients (IG=18, CG=16) completed all measurements and were included in the statistical analyses. It was found that physical function (Timed-Up-and-Go-Test: p=0.007, d=1.02; trunk flexibility during lateral flexion and rotation: p≤0.020, d≥0.85; Five-Repetition-Sit-to-Stand-Test: p<0.001, d=1.57; Six-Minute-Walk-Test: p=0.003, d=1.14) improved in IG compared to CG. In addition, IG tended to have lower chronic pain intensity (d=0.60) and depression (d=0.57). CONCLUSIONS: Integrating the MultiMove program into an aquatic therapy setting can be a helpful addition to improve physical functions in CLBP patients.
Spine Interactive (SI): Entwicklung einer KI-gestützten digitalen Health App (SI-App) bei Wirbelsäulenerkrankungen
Im Rahmen des vom Lehrstuhl für Gesundheit und Körperliche Aktivität an der OVGU und der Orthopädischen Abteilung II des Klinikums Magdeburg entwickelten Projektes „SI-App“ kooperieren beide Fachabteilungen eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen an der OVGU (z. Bsp. AI-Lab), Industriepartnern (u.a. DevLabor GmbH), mit Interessenvertreten und Berufsverbänden aus der Medizin (KVSA, Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. Sachsen-Anhalt ), der regional größten gesetzlichen Krankenkasse (AOK Sachsen-Anhalt) und dem Behindertensportverband Sachsen-Anhalt (BSSA) zur Entwicklung einer KI-gestützten digitalen Gesundheits-App für Wirbelsäulenerkrankungen. Gefördert wird das Projekt von 2023 bis 2026 über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Hintergrund des Projektes
Die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen und Rückenschmerzen ist multifaktoriell und umfasst einen Wandel der Lebensgewohnheiten, Bewegungstherapie, kognitiven Verhaltenstherapie und Medikation. Wenn all diese Ansätze keine Verbesserung der Symptome bewirken, bleibt oft nur noch der operative Eingriff. Aufgrund der hohen Anzahl an Wirbelsäulenerkrankungen und damit verbundenen Schmerzen, in Deutschland gehen wir von einer Lebenszeitprävalenz von 85 % aus, sind diese Ansätze für das medizinische Versorgungssystem sehr kostenaufwändig. Hinzu kommt das Problem, dass insbesondere in ländlichen Regionen eine flächendeckende Versorgung nur eingeschränkt möglich ist. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden in den zurückliegenden Jahren u.a. digitale Gesundheits-Applikationen entwickelt, die mehrheitlich darauf abzielen, die gesundheitliche Versorgung der Betroffenen zu verbessern. Leider wird ihr Nutzen immer noch stark diskutiert, nicht zuletzt aufgrund fehlender Erfolge und einer einsetzenden Ernüchterung in ihrer Anwendung (GKV 2024).
Aktuell gibt es noch keine digitale Applikation, die neben den objektiven (motorische und kognitive Tests) gesundheitsbezogenen Daten auch subjektive (Fragebögen) Daten zur Bestimmung der physischen und kognitiven Leistungsfähigkeit quantifizieren kann. Diese sind jedoch erforderlich, um den Therapieerfolg auf verschiedenen Ebenen zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen in der Behandlung vorzunehmen. Basierend auf diesem Vorgehen kann die Entwicklung und Implementierung der SI-App im Sinne des Shared-Decision-Making, die angestrebte flächendeckende Erfassung personalisierter Informationen, insbesondere erweitert durch einen zielgerichteten Einsatz einer KI-gestützte Bewertung, zur Einschätzung des aktuellen Gesundheitszustands bei Wirbelsäulenerkrankungen ermöglichen. Damit fungiert die SI-App als wichtiges Interaktionstool zwischen Ärzten*innen, Patienten*innen und Therapeuten*innen und ermöglicht eine schnelle, sichere und effektive Diagnostik, Therapie, Risikostratifizierung und frühzeitige Beratung On demand.
Ziel des Projekts ist daher, die Entwicklung einer KI-basierten interaktiven App zur Erfassung subjektiver und objektiver Informationen im Behandlungsverlauf von Wirbelsäulenerkrankungen auf den Weg zu bringen und damit im Sinne der personalisierten Medizin einen verstetigten Beitrag sowohl zur Verbesserung der Versorgung für die betroffenen Patienten als auch zur Prävention von Wirbelsäulenerkrankungen zu leisten.